DIGITAL
Digitale, also störsichere Datenübertragung
ADDRESSABLE
Adressierbar, jedes Gerät hat eine DALI Adresse und kann über diese individuell gesteuert werden
LIGHTING
für den Anwendungsbereich Lichttechnik
INTERFACE
Schnittstelle mit genormten Protokoll (IEC62386)
Über DALI
DALI ist ein digitales Lichtmanagementsystem, welches deutlich günstiger und einfacher zu handhaben ist als typische Gebäudebussysteme wie KNX, Luxmate oder BacNet, aber sehr wohl Vorteile bezüglich Anpassungsfähigkeit und Konfigurationsmöglichkeiten besitzt.
DALI ersetzt sowohl die analoge 1-10V als auch die digitale DSI Steuertechnik und übertrifft diese in Hinblick auf Flexibilität und Individualität. DALI kann als autonomes Lichtmanagementsystem arbeiten aber auch an die Gebäudesystemtechnik angebunden werden.
Vorteile von DALI
- Einziger weltweit verbreiteter Standard für professionelle Beleuchtungssteuerung.
- Einfache Installation: die Netzspannung- und die zwei Dali Steueradern können zusammen im selben Kabel verlegt werden → vereinfachte Verdrahtung
- Stabile Dimmfunktion: digitales Steuersignal für alle Geräte → keine Lichtschwankungen.
- Flexibilität: Jedes DALI-Betriebsgerät besitzt eine eigene Adresse und kann individuell gesteuert werden.
- Verteilte Intelligenz: Diverse Betriebsparameter sind direkt im DALI-Betriebsgerät hinterlegt (zum Beispiel Szenenwert, Gruppenzugehörigkeit, Überblendzeit, Power-On Verhalten etc.).
- Statusrückmeldungen: Abfrage von Information (defekte Lampen, Helligkeit)
- Flexibilität – Gruppenkonzept: Eine Gruppe ist eine Zusammenfassung von Leuchten. Jedes Betriebsgerät kann einer oder mehreren von 16 Gruppen zugeordnet werden, wodurch die Flexibilität gegenüber nichtadressierbaren starr verdrahteten Systemen enorm erhöht wird.
- Flexibilität – Szenenkonzept: In jedem DALI-Betriebsgerät können bis zu 16 verschiedene Lichtwerte als Szenenwert abgespeichert werden. Dies ermöglicht den Aufruf von vordefinierten Lichtstimmungen ohne Verzögerung.
- Logarithmische Lichtauflösung bis 0,1%: Die Dimmkurve ist dem Helligkeitsempfinden des menschlichen Auges angepasst.
- Zweidrahtverdrahtung: kann zusammen mit dem Netz (L, N, PE) verlegt werden. Es werden dieselben Verdrahtungsweisen unterstützt.
Eigenschaften eines DALI-Kreises
- Bis zu 64 DALI-Betriebsgeräte adressierbar
- 16 DALI-Gruppen
- 16 DALI-Szenen
- DALI-Busspannung: 12V-22.5V (typisch 16V)
- DALI-Systemstrom: <250mA
- Datenübertragungsgeschwindigkeit: 1200Baud (asynchrone Schnittstelle)
- Leitungslänge bis zu 300m (bei 1.5mm2 Leiterquerschnitt), resultierend aus dem zulässigen Spannungsabfall auf der DALI Leitung von maximal 2V und dem Systemstrom.
Aufbau eines DALI-Systems, ein DALI-System beinhaltet folgende Komponenten:
DALI-Busversorgung:Jeder DALI-Kreis benötigt eine Busversorgung.
Steuergeräte: Darunter versteht man Geräte welche DALI-Befehle versenden und damit Betriebsgeräte steuern (z.B.: Touchpanels oder Schalter mit DALI-Schnittstelle).
Betriebsgeräte:DALI-Vorschaltgerät (z.B. LED-Dimmer) welches aufgrund hinterlegter Parameter und der empfangenen DALI-Befehle das Leuchtmittel entsprechend betreibt.
Der einfachste DALI-Kreis besteht demnach aus einem Gerät für die DALI-Busversorgung, einem Steuergerät welches Befehle sendet und einem Betriebsgerät, welches die Befehle ausführt. Dieser DALI-Kreis kann mit weiteren Betriebs- und Steuergeräten erweitert werden.
Inbetriebnahme eines DALI-Systems
Einfache Anwendungen, die keine Gruppen, Szenen oder Sonderfunktionen haben, können durchaus sofort in Betrieb genommen werden. Um jedoch die volle Funktionalität eines DALI-Systems ausnutzen zu können, sollten die Bedien- und Steuergeräte einmalig bei der Einrichtung der Anlage adressiert, gruppiert und konfiguriert werden. Dies geschieht mit Hilfe der Tools DALI USB Interface und DALI-Cockpit Software oder mit einem geeigneten Steuergerät (zB: DALI 7 “Display).
Die wichtigsten Konfigurationseinstellungen für ein Betriebsgerät sind:
- Definieren der Gruppenzugehörigkeit zu Gruppe 0-15
- Festlegen von Szenenwerten für Szene 0-15
- Festlegen der Überblendzeit („FadeTime“)
- Festlegen der Dimmgeschwindigkeit für relatives Dimmen („FadeRate“)
- Festlegen des Verhaltens beim Power Up („PowerOn Level“)
- Festlegen des Verhaltens beim Wegfall der DALI-Busspannung („System Failure Level“)
Ähnliches gilt für Steuergeräte, ist die Funktion konfigurierbar erfolgt dies entweder bequem mit Hilfe der Inbetriebnahmetools oder wenn vorgesehen auch über Drehschalter oder Jumper am Gerät selbst.
Steuerung eines DALI-Systems – Gruppen & Szenen
Ein konfiguriertes Betriebsgerät kann über den DALI-Bus individuell gesteuert werden. Dazu dient der DALI-Befehlssatz. Der Wirkbereich eines DALI-Befehls ist durch die im Befehl enthaltene Adresse definiert, man unterscheidet Einzeladressen („Kurzadresse“), Gruppenadressen und Broadcast.
Gruppen: Mit Befehlen an Gruppen können ganze Bereiche gemeinsam geschalten und gedimmt werden. Ist ein Gerät einer Gruppe zugewiesen so reagiert es auch auf Befehle, welche an diese Gruppe gesendet werden.
Szenen: In einem DALI-Betriebsgerät können 16 individuelle Helligkeitswerte als „Szenenwerte“ hinterlegt werden. Diese Helligkeitswerte werden beim Aufruf der entsprechenden Szene vom Gerät eingestellt der Szenenaufruf kann an das Gerät direkt, an eine Gruppe der dieses Gerät angehört oder Broadcast gesendet werden.